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Die Geschichte über Baguio

Baguio Panorama

 Unter spanischer Herrschaft (Text von Halina Schmidt)

Das einheimische Volk der Cordillera- Central- Region waren die Igorot, was übersetzt aus dem Tagalog etwa Bergmenschen bedeutet. In der Region um Baguio lebten zwei Völker: die Ibaloi und die Kankana- ey. Schon während der spanischen Kolonialzeit lockte die verborgene Bergwelt Benguets viele Expeditionsteams an. Zu den ersten Reisenden zählten 1572 Juan Saldeco und 1664 Don Q. M. Quirante. Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen die Spanier die Bergwelt Nord- Luzons großflächig zu erkunden. Sie fanden fruchtbare Täler, pinienbewachsene Berge, vielfältige Vegetation und eine Fülle an Bodenschätzen, beispielsweise Kupfer, Gold und Silber. Die Nachricht über diese neuen Entdeckungen verbreitete sich schnell und zahlreiche Spanier, darunter viele Mönche, Soldaten und Jäger, zogen in die Bergregionen, um die Gebiete zu erobern, die einheimischen Völker zum Christentum zu bekehren und sich an den Bodenschätzen zu bereichern. Die spanische Kolonialregierung tat sich jedoch schwer, diese Regionen zu erobern und gegenüber den Igorot Autorität zu erlangen, da diese sehr stolz waren und sich nicht unterdrücken ließen. Immer wieder kam es zu Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen mit wilden Bergstämmen. Als die Spanier, unter Commandante de Galvey, das Land schließlich in kleine Regierungsbezirke, die sogenannten „commandancias“ unterteilten, protestierten die Einheimischen und weigerten sich die Neuaufteilung zu akzeptieren. Statt dessen wanderten sie höher und siedelten in weiter abgelegenen Gebieten der Cordillera- Central. Daraufhin unterteilte Galvey die Provinz Benguet, die nach seiner Frau benannt ist, in 31 „rancherias“.

Unter amerikanischer Herrschaft

Als die Amerikaner 1900 nach Baguio kamen, war es nur eine kleine „rancheria“, die nach der „Kafagway“, einer es dominierenden, weiten, brach liegenden Fläche benannt war. Kafagway entsprach der heutigen Fläche der Stadt. Es gab nur einige wenige Häuser und keine Straßen. Die „rancheria“ gehörte Mateo Carino, der zur damaligen Zeit der reichste Mann der Provinz Benguet war. Während der Trockenzeit diente das Land als Weideplatz für Rinder und Pferde, die meiste Zeit war es jedoch eine Sumpflandschaft mit einem flachen See, wo die Einheimischen Enten jagen konnten.
Die Ankunft der Amerikaner sollte die Geschichte Baguios fundamental verändern und seine Entwicklung entscheidend ankurbeln. Im November 1900 gründeten die Amerikaner ihre erste Provinzregierung in Benguet und ernannten H. Whitmarsh zum Gouverneur. Kafagway wurde Hauptstadt und später in Baguio umbenannt. Der Name Baguio stammt von dem Word „bigyiw“ der Ibaloi und bezeichnet eine moosartige Pflanze, die in der Gegend, wo sich heute der Burnham Park befindet, gewachsen ist. 1901 begann unter Major L. Kennon der Bau der Straße, die Manila mit den Bergregionen verbinden sollte. Die Bued Canyon Verbindung wurde später in Benguet Road umbenannt und trägt seiner ihrer Fertigstellung 1904 den Namen ihres Erbauers: Kennon Road.

 

Kennon Road, Löwenkopf

Für die Amerikaner stellte Baguio den idealen Platz für einen Sommersitz und eine Alternative zur drückenden Hitze des Flachlands dar. Die Berge waren grün und mit Pinien bewachsen, das Klima war angenehm kühl. Auch fand man eine geeignete Wasserquelle zur Versorgung der Stadt. Die amerikanische Kolonialregierung zögerte nicht lange und erklärte mit einem Beschluß vom 01.Juni.1903 Baguio zur Sommerresidenz und zum Erholungsort der Philippinen. Der Beschluß umfaßte auch die Errichtung geeigneter Gebäude, die Gründung von 19 „townships“ und den Aufbau einer Infrastruktur. Baguio sollte allen Beamten und Angestellten der Regierung während der Sommermonate als Erholungsort dienen. Ein geeigneter Platz für dieses Vorhaben wurde gefunden und später als Camp John Hay bekannt. Unter der amerikanischen Kolonialregierung genoß Baguio eine rasche Entwicklung, wobei folgende Ereignisse hierzu entscheidend beitrugen:

 

  • 1903: Errichtung des ersten Telefonsystems
  • 1905: Eröffnung des Baguio „Country Club“
  • 1906: Genehmigung von Immobiliengeschäften, Kauf und Verkauf von privatem und öffentlichem Eigentum und Grundbesitz
  • 1907: Baubeginn des Krankenhauses
  • 1908: Umzug der „Philippine Constabulary School“, die spätere Militärakademie, von Intramuros nach Baguio
  • 1909: Baguio erhält die Stadtrechte einer ‚Chartered City‘ als zweite Stadt der Philippinen; dieser Sonderstatus gewährt der Stadt größere politische Selbstbestimmung innerhalb der Verwaltungsabläufe; Baguio erhält den Beinamen ‚City‘
  • 1910: Inbetriebnahme des Wasserversorgungssystems
  • 1911: Das erste Auto kommt von Manila über die Kennon Road nach Baguio
  • 1913: Gründung des „Sanitary Camp“
  • 1915: Reduzierung der 19 „townships“ auf 13 Verwaltungseinheiten
  • 1919: Das erste Flugzeug landet in Baguio
  • 1924: Beschluß für den Bau der „Baguio Central School“

Neben moderner Infrastruktur (Telefon, Kanalisation, Abfallentsorgung), erfolgte eine Reihe von institutionellen Einrichtungen für die Kolonialmacht, die man auch heute noch in Baguio findet. Dies sind, wie z.t. oben bereits erwähnt, Camp John Hay, der Country Club mit Golfplatz, das Rathaus, Krankenhaus, Universität, Flugplatz; kurzzeitig gab es sogar eine Eisenbahnanbindung ans Tiefland. Durch seine Sonderstellung erfuhr Baguio in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts einen ungeheuren Aufschwung und wuchs mit enormer Geschwindigkeit. Um die Stadt entstanden Bergwerksminen zur Gewinnung von Bodenschätzen. Der Handel in Baguio blühte und neben den kommerziellen Einrichtungen wurden viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung geschaffen. Weiterhin diente Baguio als Versorgungsort für die benachbarten Bergwerksminen der Amerikaner und aufgrund der klimatischen Möglichkeiten des Berglandes entwickelte sich der kommerzielle Anbau von europäischem Gemüse in der Umgebung. So konnte die Nachfrage der Amerikaner nach den ihnen bekannten Nahrungsmitteln befriedigt und der Grundstein für die heutige kommerzielle Agrarproduktion in Benguet für die tiefer gelegenen Gebiete gesetzt werden. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges prosperierte Baguio.

 

Die Kriegsjahre

Man sagt, dass der Krieg auf dem philippinischen Archipel in Camp John Hay begann und auch dort endete. Baguio galt aufgrund seiner Sonderstellung als das Ziel japanischer Luftangriffe und so wurde die Stadt am 08.Dezember.1941 von japanischen Bombern attackiert, die Zerstörungen hielten sich jedoch in Grenzen. Als die Japaner am 27.Dezember Baguio einnahmen, richteten sie in Camp John Hay ihren Stützpunkt ein. Als 1944 die amerikanischen Streitkräfte unter der Führung von General Douglas Mac Arthur in Leyte landeten, verlegte der japanische General Yamashita sein Hauptquartier nach Baguio, das wegen seiner geographischen Lage als schwer einnehmbar galt. Gemeinsam wollten Amerikaner und Filipinos, unter Staatspräsident Jose Laurel, schließlich 1945 Baguio von den Japanern befreien. Baguio litt unter zahlreichen Luftangriffen und wurde letztlich bei der Befreiungsaktion nahezu komplett zerstört. Die Japaner waren dennoch nicht zur Kapitulation bereit. Der Großteil der Bewohner verlor seine Häuser und suchte über mehrere Monate Schutz in der Kathedrale. Es herrschte eine akute Hungersnot und General Yamashita gewährte schließlich der Bevölkerung, die Stadt zu verlassen. Die Amerikaner versuchten nun auf dem Landweg, Baguio zurückzugewinnen und marschierten vom Süden über die Kennon Road wie auch vom Nordwesten über die Naguillian Road in Richtung Baguio. Wiederum gab es schwere Kämpfe, in denen sich die Amerikaner jedoch behaupten konnten. Yamashita plante seinen Rückzug nach Norden und verließ Baguio, ohne das Wissen der Amerikaner, die noch tagelang in der Befürchtung weiterer Schlachten warteten, ehe sie schließlich in Baguio einmarschierten und es nun wieder in ihren Besitz fiel.
Fünf Monate später verloren die Japaner den Krieg auf den Philippinen. Am 03.September.1945 kehrte General Yamashita zurück nach Baguio und unterzeichnete in der US- Botschaft in Camp John Hay die bedingungslose Kapitulation.

Golf Platz im Camp John Hay

Aus den Ruinen des Zweiten Weltkrieges wuchs ein neues Baguio und die Stadt wurde zu einem Handels- und Bildungszentrum Nordluzons. Unterstützt durch die Missionierungsbestrebungen amerikanischer protestantischer Sekten, die das nicht katholisierte Hochland als potentielles Klientel bearbeiteten, und u.a. eine Reihe von Ausbildungsstipendien vergaben, siedelten sich einige Bildungseinrichtungen in Baguio an. Die Stadt gilt heute als das Ausbildungszentrum der Cordillera- Central- Region. Schließlich entwickelte sich Baguio zu einem Zielpunkt des saisonalen Binnentourismus, der an Weihnachten und in der Osterwoche seinen Höhepunkt erreicht. Viele wohlhabende Manilaer Familien besitzen hier unter anderem aus Prestigegründen eine Zweitwohnung. Obwohl Baguio 1976 seinen Status als offizielle „Sommerhauptstadt“ aberkannt bekam, sehen sowohl einheimische wie auch ausländische Touristen die Stadt noch immer als die Sommerresidenz der Philippinen. Dem internationalen Tourismus dient sie zumeist als Zwischenstop auf der Reise zu den berühmten Reisterrassen von Banaue.

 

             Zum Jahrhunderterdbeben 

 

 

 

 


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Baguio City - Luzon - Philippinen


 

 

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